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  Zu Besuch in der Römerstadt Merida

Emérita Augusta - so klangvoll war der Name des heutigen Mérida zur Zeit der römischen Herrschaft. Damals war die Stadt an den Flüssen Guadiana und Albarregas Hauptstadt der römischen Provinz Lusitania und galt als eine Perle des antiken Imperiums. Auch heute sind die historischen Schätze der Stadt reicher als im übrigen Extremadura und besonders aus der Zeit der Römer sind noch viele Bauwerke erhalten geblieben. Neben Brücken und Aquädukten ist es vor allem das alte Amphitheater, das Besucher in die Stadt lockt. Es ist international bekannt und noch immer wird hier jeden Sommer ein Festival des klassischen Theaters abgehalten. Wie auch Cáceres wurde Mérida von er UNESCO 1993 zum Weltkulturerbe ernannt. Ein Titel den die Stadt wirklich verdient hat, wenn man bedenkt, dass Archäologen selbst unter dem Rasen des Fussballstadions auf die Ruinen antiker Grabstätten stiessen.

Die Hauptstadt Extremaduras konnte sich auch über die Jahrhunderte hinweg viel ihrer ursprünglichen Architektur bewahren und so entfaltet sich ein Panorama aus römischen Bauten und den Spuren der arabischen und westgotischen Herrschaft sowie den christlichen Barock und Renaissance Bauwerken, die nach dem 13. Jahrhundert in der Stadt errichtet wurden.

Ein Rundgang durch den historisch interessanten Stadtkern lässt sich bequem zu Fuss durchführen. Am Besten beginnt man am Hügel Cerro de San Albin, wo man auch das berühmte Theater findet. In der Anlage aus dem Jahr 18. v. Chr. finden mehr als 6000 Zuschauer Platz und es bietet eine beidruckende Szenerie aus korintischen Säulen, Kaiserstatuen und Götterbildern, die sich harmonisch in die Landschaft einbetten. Besonders stimmungsvoll ist es, hier einen Sonnenuntergang zu erleben und sich in die Zeit der Römer zurück versetzten zu lassen.

Wer eine Theatervorstellung während des Sommerfestivals besuchen möchte, sollte sich rechtzeitig um Karten kümmern. Die ungewöhnliche Atmosphäre und die hervorragende Qualität der Darbietung haben die Veranstaltung weltbekannt gemacht. Fast immer sind die Vorstellungen derart ausverkauft, das man ohne einen Reservierung im Voraus nur wenig Chancen auf Einlass hat.

Eine andere Sehenswürdigkeit ähnlicher Art ist der Zirkus, der als der beste in ganz Spanien gilt. Folgt man vom Amphitheater aus der Calle Cabo Verde, gelangt man zu dem Bauwerk, das für Pferderennen mit den bekannten Quadrigas und für andere Sportereignisse gebaut wurde. Zu Römerzeit schienen solche Veranstaltungen extrem populär zu sein, denn der Zirkus hat ein Fassungsvermögen von bis zu 30 000 Besuchern.

An die Besichtigung dieser Monumente sollte man einen Abstecher in das Museo Nacional de Arte Romano anschliessen. Es ist das umfangreichste und beste Museum für römische Kunst des Landes. Auch das Museumsgebäude ist interessant: es wurde 1986 eingeweiht und ist ein Werk des spanischen Stararchitekten Rafael Moneo.

Von hier aus kann man den Rundgang durch die Calle Sagasta fortsetzten, einer sehenswerten Strasse, auf der einige der schönsten Ruinen von Mérida zu finden sind. Zuerst stösst man auf das Portico del Foro Municipal, das ehemalige Portal zum Forum. Danach kann man den Diana Tempel bewundern und noch ein Stück weiter sieht man die älteste maurische Festung Spaniens: die Alcazaba. In der Festungsanlage mischen sich heute die arabischen, gotischen und römischen Ausgrabungen und nach der Eroberung der Stadt durch die Christen liessen sich dort die Ritter des Santiago Ordens nieder.

Geht man nun weiter in den neueren Teil der Stadt, sieht man am Fluss Guadiana ein weiteres monumentales Römerbauwerk: die Puente Romano, eine Brücke, die mit 783 Metern Länge und circa 70 Bögen zu den grössten Römerbrücken der Welt gehört. Sie ruft dem Besucher noch einmal den Glanz ins Gedächtnis, in dem das ehemalige Emérita Augusta erstrahlt haben muss.

An christlichen Bauwerken sind vor allem die Plaza de Espana mit dem Palacio de los Mendozas und der Kirche Santa María la Mayor aus dem 15. Jahrhundert sehenswert. Hinter diesem Platz findet man auch die Kirche des alten Santa Clara Klosters, in der heute ein Museum für westgotische Kunst untergebracht ist.

Halt machen sollte man auch an der Iglesia de Santa Eulalia. Das Gotteshaus aus dem 13. und 14. Jahrhundert ist der Schutzpatronin der Stadt geweiht. Der Legende nach soll die Heilige an dieser Stelle zur Märtyrerin geworden sein.

Abgesehen von seinen Schätzen aus der Antike besticht Mérida seinen Besucher aber auch durch eine andere Besonderheit: die ausgezeichneten Tapas-Bars laden zu kulinarischen Entdeckungsreisen ein. Vor allem um die Plaza Santa Clara befinden sich die besten Restaurants für die kleinen Spezialitäten.


Fotos: Tourspain
Quelle: pairola-media

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